Firmenhistorie
Wir nehmen Sie mit in die Geschichte unserer Firma, die seit dem 19. Jahrhundert die Zukunft des Lernens gestaltet: eine Zeitreise durch drei Jahrhunderte.
Bildung liegt uns am Herzen. Im Land der Ideen, Forscher und Tüftler begannen wir im Jahr 1879 mit der ersten deutschen industriellen Schulmöbelfertigung. So innovativ und revolutionär wie heute: Was damals mit einem patentierten Pendelsitz und einem integrierten Tintenfass in der Schulbank begann, setzen heute ganzheitliche Lernlandschaften für die Bildung von morgen fort. Von Beginn an waren raffinierte Klappmechanismen und clevere Details der Grundstein für eine flexible, ergonomische und multifunktionale Nutzung. Für mehr Freude am Lernen.
Dr. Wilhelm Schaffitzel im Interview
Hohenloher blickt auf eine traditionsreiche Firmengeschichte zurück. Im historischen Schulhaus des Hohenloher Freilandmuseums in Wackershofen sprachen wir mit Dr. Wilhelm Schaffitzel, Enkel des gleichnamigen Gründungsvaters Wilhelm Schaffitzel und selbst Mitglied der Geschäftsführung von 2008 bis 2018.
Die (R)evolution der Medienversorgung
Dr. Dr. Dierk Suhr, Experte für Bildungskonzepte, und Dipl.-Ing. Architekt Alexander Biller, Experte für Raumkonzepte, werfen einen Blick auf die Geschichte von Pädagogik, Raum und Medienversorgung: Von der Bodenversorgung mit fixierten Tischen über die Deckenversorgung, die deutlich mehr pädagogische Freiräume schafft, bis hin zur mobilen Medienversorgung, die moderne Formen wie das selbstorganisierte Lernen ideal unterstützt.
1879 – 1927
Die Gründungsphase
1879 | Gründung der Hohenloher Schulbankfabrik J. Kottmann
Jakob Kottmann, Industriepionier in Öhringen, produzierte seit 1862 landwirtschaftliche Geräte und Maschinen. Offen für Innovationen, stellte er ab 1867 zusätzlich Holzlaufräder nach einer Erfindung von Oberforstmeister Drais her. Den ersten Schulbankauftrag für die Schillerschule in Öhringen nahm er zum Anlass, 1879 die Hohenloher Schulbankfabrik J. Kottmann zu gründen. Das Bild zeigt das zweigeschossige Fabrikgebäude mit Kesselhaus, Dampfkamin und Kontor-Anbau auf einer im Jugendstil gestalteten Rechnung vom März 1906 (Foto: Hauptstaatsarchiv Stuttgart).
1885 | Erstes Schulbank-System: Pendeln statt Hocken
Eine elegant gestaltete Kombination aus Gusseisen und Holz, gespickt mit Innovationen: Flexibilität und Funktionalität waren schon damals die Leitgedanken und sicherten dem System mit geräuschlosem Pendelsitz (Musterschutz) und in die Schulbank integriertem Tintenfass großen Erfolg.
1922 | Jakob Kottmann: Schulmöbel-Pionier
Jakob Kottmann (1838–1925) brachte all sein Know-how aus Maschinenbau und Gießereitechnik und seine konstruktiven Fähigkeiten ein: In Erwartung eines boomenden Marktes bei Schulneubauten begann er mit der ersten deutschen industriellen Schulmöbelfertigung in Öhringen.
1928 – 1966
Von der Wirtschaftskrise zum Wiederaufbau
Erweiterung der Fertigungskapazitäten in Öhringen
Weiter auf Erfolgskurs: Der Aufbau einer kompletten Massivholzfertigung für große Stückzahlen erforderte die Ausweitung des Firmenareals. Das 3 mal 1,22 Meter große Wandgemälde zeigt im rechten Bereich den Holzplatz, in der Mitte die Trockenkammern und im unteren Bereich den direkten Bahnanschluss.Noch heute ist der Kufenstuhl und Kufentisch Klassiker unter den Schulmöbeln.
1928 | Firmenübernahme durch die Familie Schaffitzel
Die Sägewerksbesitzer Wilhelm und Friedrich Schaffitzel aus Obersontheim/Sulzdorf übernehmen in wirtschaftlich turbulenten Zeiten 1928 erst 50 %, 1932 dann 100 % der Firmenanteile. 1929 wird als „Hohenloher Schulmöbel- und Turngerätefabrik KG, vormals J. Kottmann“ neu firmiert. (Bild: Wilhelm Schaffitzel)
1928 | Der erste Experimentiertisch und Gasabzugsschrank
Ab Mitte der 1920er-Jahre wird das Produktspektrum konsequent erweitert. Hohenloher entwickelt sich zum Komplettanbieter, richtet Hörsäle, Chemieraum, Physiksaal, Biologieraum, Zeichen- und Handarbeitssäle ein und bietet das gesamte Mobiliar: Stühle, Tische, Schränke, Turnhallen-Einrichtungen und sogar Kirchengestühl.
1967 – 1999
Bildungsboom, Internationalisierung und deutsche Einheit
Alles wird runder und bunter
Neues Logo, neue Formen, neue Farben! Neue Schulentwicklungspläne und Schulbaurichtlinien führen zu enormer Investitionstätigkeit in Schulen und Hochschulen. Stahlrohrmöbel lösen die bisherigen Massivholzmöbel ab, teilweise schon mit Sitzen und Lehnen aus Kunststoff. Hohenloher entwickelt revolutionäre Möbelsysteme für Schulen und Hochschulen, expandiert nach Österreich und Benelux und erhält Ende der 1970er-Jahre zunehmend Großprojekte im Mittleren Osten, in Nordafrika, Irak, Jemen, Saudi Arabien, den Emiraten und Algerien.
Fokus auf naturwissenschaftliche Fachräume
Hohenloher fokussiert sich seit Anfang der 70er-Jahre stark auf die technisch anspruchsvollen naturwissenschaftlichen Fachräume. Bahnbrechende Innovationen wie das patentierte Energiemodul oder das erste modulare Labormöbelsystem „dactanorm“ und „Modulab“ sind wegweisend und prägen bis heute den Markt.
Neue Standorte: Ilmenau (1991) und Varpalota (1995)
Die Wiedervereinigung bringt einen hohen Nachfrageschub zu Beginn der 90er-Jahre aus den neuen Bundesländern: Hohenloher gründet neue Vertriebs- und Produktionsstandorte in Ilmenau/Thüringen (siehe Bild) und in Varpalota (Ungarn).
2000 – heute
Zeitenwende in Pädagogik und Architektur
Innovations- und Marktführer für naturwissenschaftliche Fachräume
Kurz vor der Jahrtausendwende erlebte die gesamte Branche eine Krise. Anlass für Hohenloher, sich stark auf Schlüsselinnovationen speziell in den Naturwissenschaften und MINT-Fächer zu fokussieren. Mit der Entwicklung von ganzheitlichen Raumkonzepten und patentierten Produkten für co-kreative Lernformen baut Hohenloher seine marktführende Stellung konsequent aus.
2001 | Die Revolution von der Decke
Wechselnde Sozialformen im Unterricht erfordern Flexibilität: Klassische Hörsäle oder festverschraubte Bodensysteme konnten diesen Bedarf nicht erfüllen. Die Entwicklungen der patentierten Deckenversorgungssysteme Medienlift und Powerlift setzen Maßstäbe. Bis heute!
2014 | Firmenübernahme durch Waldner
Seit 2014 gehört Hohenloher zur WALDNER Unternehmensgruppe aus Wangen im Allgäu, dem größten Labormöbelhersteller weltweit. In den Folgejahren wurden die Produktportfolios harmonisiert, die Hohenloher Laborsparte wurde vollständig in Waldner integriert.